SIMKOR - Virtual testing of cleaning efficiency
Aufgrund gestiegener hygienischer Anforderungen zur Gewährleistung der
Lebensmittelsicherheit wird von Herstellern für Verarbeitungsanlagen in
der Lebensmittel- und Pharmaindustrie in zunehmendem Maße die feste
Integration eines automatischen Systems zur Selbstreinigung der Maschine
gefordert. Die Auslegung automatischer Spritzreinigungssysteme erfolgt
im Konstruktionsprozess bisher durch subjektives Erfahrungswissen. Dabei
werden aufgrund hygienischer Risiken die Systeme überdimensioniert, was
einen unnötig hohen Ressourcenverbrauch (Frischwasser/ Chemie/ Energie)
zur Folge hat. Es besteht daher ein großer Bedarf an geeigneten
digitalen Auslegungswerkzeugen, welche entwicklungsbegleitend vom
Konstrukteur eingesetzt werden können. Das Fraunhofer IVV Dresden, die
ADVITEC Informatik GmbH und der Innovations- und Simulationsservice
Festenberg entwickeln im BMBF-Projekt SIMKOR eine Software, welche die
virtuelle Optimierung sowie Bewertung von statischen und dynamischen
Spritzreinigungssystemen durch Vorhersage der resultierenden
Reinigungswirkung ermöglicht.
Mit der Software lassen sich im
konstruktiven Entwicklungsprozess komplexe Reinigungssysteme vorab
simulieren und optimieren. Aufwendige iterative Anpassungen am Prototyp
und die permanente Überdimensionierung der Systeme können somit
vermieden werden. Für die Anwendung lassen sich die CAD-Baugruppen der
zu reinigenden Objekte direkt in die Simulationssoftware laden.
Anschließend können aus einer Datenbank geeignete Düsen ausgewählt, in
die Szene eingefügt und positioniert werden. Bereits bei der
Positionierung der Düsen wird das Sprühbild und entsprechende
Sprühschatten angezeigt, was eine erste Optimierung der Düsenpositionen
ermöglicht. Es folgt die Simulation der Volumenstromverteilung sowie die
resultierende Reinigungswirkung. Dabei wird neben dem direkten
Strahlaufprall auch das abfließende Fluid als Reinigungskomponente
berücksichtigt.
Die Simulation beruht auf Messungen des
Aufpralldrucks der entsprechenden Düsen sowie Reinigungsuntersuchungen
an repräsentativen Geometrien. Die optisch ermittelten
Reinigungsverläufe werden über einen neuartigen Simulationsansatz in die
Software projiziert. Dieser Ansatz ermöglicht eine Simulation der
Reinigungswirkung in wenigen Minuten auf einem Standard Desktop-PC.
Lange und kostspielige Rechenzeiten, welche eine effiziente Optimierung
behindern, gehören somit der Vergangenheit an.